Unsere Ziele

Das Kind lernt das Lernen.

Die Kinder sollen Freude am Lernen haben und das ein Leben lang. Ein großes Ziel. Aber denken wir an die Zukunft, wissen wir schon jetzt, dass wir selbstständig denkende Menschen, kreative Konfliktlöser, führungsstarke Motivatoren, und in höchstem Maße teamfähige Spieler benötigen. Kurz: gebildete Menschen. Bildung bedeutet, sehr viele verschiedene Dinge produktiv miteinander verbinden zu können und damit vielfältige eigene Gedanken zu entwickeln. Jeder von uns möchte seinen Horizont immer wieder stückweise erweitern. Dafür legen Eltern und Pädagog*innen Fundamente.

Das Kind entwickelt bei uns in der Jahrgangsmischung ein konzentriertes, ausdauerndes Arbeitsverhalten. Durch Zielstrebigkeit und Selbstständigkeit erfüllt es seinen Monatsplan und nimmt aktiv am Unterricht teil. Es erfüllt sein Wissen, gibt es an andere weiter und präsentiert sein erworbenes Wissen freudvoll, kreativ und engagiert. Die Quantität und Qualität seiner Ergebnisse entsprechen seinem individuellen Leistungsvermögen. Das Kind nimmt die Rolle als Helfender oder Hilfesuchender ein. Das erreichen wir durch regelmäßige Absprachen mit dem Kind über dessen individuellen Lernziele und über seinen Monatsplan. Die Lernziele werden im Lerntagebuch notiert. Regelmäßige Einschätzungen in schriftlicher Form wie zum Beispiel Zeugnisse, Lernentwicklungsgespräche und Bemerkungen im Lerntagebuch dokumentieren zusätzlich die Fortschritte des Kindes. Außerdem eignet sich das Kind verschiedene, auf sein individuelles Lernen angepasste Arbeitsmethoden an, um das Lernen eigenverantwortlich zu lernen.

 

Ein Blick in die Stammgruppe

Das Kind lernt allein, in Partner- oder Gruppenarbeit. Eine Kooperation zwischen Kindern unterschiedlicher Jahrgänge ist jederzeit möglich, partnerschaftliches Miteinander ist gewünscht und wird gefördert.

Alle Kinder sind in einem Raum versammelt. Die Stammgruppenlehrer*innen unterrichten die Kinder in den Grundfächern. Die Vermittlung des Wissens findet im Kreis, an der Tafel oder am „runden Tisch“ statt. Unterschiedliche Lernprozesse der Jahrgänge und/oder einzelner Kinder können nun parallel stattfinden. So übt beispielsweise der vierte Jahrgang gemeinsam mit dem/r Lehrer*in die schriftliche Division, während die anderen Kinder der Stammgruppe selbstständig, mit Partnern oder in Kleinstgruppen an ihren Aufgaben arbeiten. Die Kinder sind an die Arbeit mit dem Monatsplan gewöhnt und filtern dort passende Aufgaben heraus. Arbeitslärm entsteht selten, da jedes Kind in Ruhe etwas schaffen möchte. Oft weisen ältere Kinder die jüngeren darauf hin, an ein passendes Arbeitsklima zu denken. In dieser Lernsituation kann innere Differenzierung bis zur Individualisierung gehen. Durch Doppelbesetzung ist es möglich, dass eine Lehrkraft mit einzelnen Kindern oder Kleinstgruppen zum individuellen Lernen den Raum verlassen kann, um lautstärkenintensivere Inhalte zu besprechen (z.B. Vertonung eines Gedichtes).

 

Das Kind erfüllt seine Lernziele bestmöglich.

Die eigenen Lernziele jedes Kindes werden im Lernentwicklungsgespräch vereinbart. So kann das Kind sein Lernverhalten verändern und optimieren. Bei den Lernzielen geht es nicht nur darum, WAS das Kind erreicht, sondern auch WIE es dem Ziel näherkommt. Es entwickelt dafür sein Denken, sein Verhalten und seine Persönlichkeit weiter. Der Lernprozess hat bei uns einen ebenso hohen Stellenwert wie das einzelne Lernergebnis.

Das Kind wählt in der Jahrgangsmischung Aufgaben aus seinem individualisierten Monatsplan aus, um die Lernziele zu erreichen. Es nutzt das offene Raumkonzept und nimmt sich favorisiertes Material zur Aufgabenlösung. Es sucht sich Helfer wie Pädagog*innen, Mitschüler*innen, Erzieher*innen und Praktikant*innen. Mit seiner Lernzeit geht das Kind bewusst und verantwortungsvoll um, in dem es zwischen Anspannung und Entspannung sinnvoll wechselt. Es eignet sich in seinem Tempo verschiedene Lernmethoden an.

Diese Ziele werden durch eine klare, verständliche und thematisch aufbereitete Struktur in den Stammgruppenräumen erreicht. Die Zimmer sind mit Unterrichts-materialien und Hilfsmitteln für die einzelnen Leistungsstufen ausgestattet. In der ersten Unterrichtswoche des neuen Schuljahres werden in den Stammgruppen Gesprächs- und Arbeitsregeln erarbeitet und auf deren Einhaltung geachtet.

 

Ein Blick in die Stammgruppe

Die Kinder arbeiten allein, mit Partner oder in der Gruppe an Tischen, in der Leseecke, an der Tafel, am PC, in einer Arbeitsecke im Stammgruppenraum. Darin liegen, für die Kinder gut erreichbar verschiedene Anschauungsmaterialien, Hilfsmittel und Lernkarten (Karteikarten, Lernplakate etc.).

Die, bei Kindern beliebte Freiarbeit begleiten die Pädagog*innen beobachtend. Sie greifen gegebenenfalls ein, wenn sich die persönliche Leistungsbereitschaft und –fähigkeit des einzelnen Kindes von der Erfüllung des Monatsplanes entfernt. So müssen die Pädagog*innen einem Kind, das seinen Arbeitstag am liebsten mit Freiarbeit ausfüllen würde, hin und wieder sanft, aber doch bestimmt, auf die Erfüllung seines Monatsplans hinweisen. Es geht nicht nur darum, dass ein Kind ausschließlich das macht, was ihm beliebt. Sondern auch darum, gesteckte Ziele zu erreichen. „Viel Freiheit für kleine Kinder, etwas weniger für große“. Mit diesem Gedanken werden wir den speziellen Anforderungen der Kinder entsprechend ihrer Altersgruppe und Jahrgangsstufe gerecht. Haben Kinder des ersten und zweiten Jahrgangs ein relativ großes Zeitfenster für Freiarbeit, so reduziert sich dieses im Laufe der Jahre. Kinder des vierten Jahrgangs werden intensiv auf die Forderungen und Bedingungen der weiterführenden Schulen vorbereitet und lernen auch, fristgerecht arbeiten zu können.

 

Das Kind reflektiert sein Lernen regelmäßig.

Die Selbstreflexion ist das Nachdenken über eine vergangene Lernsituation. Diese wird von allen Seiten beleuchtet und hinterfragt. Auch das Auswerten von Fehlern und Erfolgen ist ein entscheidender Teil eines Lernprozesses.

Das Kind dokumentiert in der Jahrgangsmischung täglich sein Schaffen im Lerntagebuch und schätzt sich und sein Lernverhalten selbst in der Wochen-auswertung ein. Das Kind präsentiert seine Lernergebnisse vor der Gruppe. Dabei bekommt oder gibt es wertschätzendes Feedback von seinen Zuhörern. Das Kind sieht sein Lernergebnis nach der Testwoche und wertet es mit der/m Lehrer*in aus.

Wir starten die Woche mit einem Gesprächskreis, in dem sich das Kind auch selbst Verhaltens- und Lernziele setzt. Am Ende der Woche finden Rückmeldungsrunden statt, bei denen die Kinder ihre selbst erwählten Ziele auswerten. Auch führen die Stammgruppenlehrer*innen individuelle Gespräche und notieren im Lerntagebuch persönliche Ziele für das Kind. Innerhalb der Stammgruppe werden Gruppenziele erstellt und ausgewertet.

 

Ein Blick in die Stammgruppe

Das Lerntagebuch ist ein wichtiges Werkzeug, denn es trägt durch die regelmäßige Beschäftigung mit dem Lernstoff zu dessen Vertiefung und besserem Verständnis bei. Hauptziel ist die Entwicklung des Bewusstseins für den eigenen Lernprozess. Das Kind soll Strategien anwenden können, die es beim Lernen unterstützen. Dies soll nicht rein nachahmend erfolgen, sondern vielmehr durch den täglichen Eintrag seiner Arbeitsergebnisse dazu animieren, Vor- und Nachteile dieser Strategien zu erkennen und eventuell ihre Anwendung anzupassen und diese immer wieder zu reflektieren. 

Die Niederschrift der eigenen Gedanken gibt dem Kind die Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen und neue Assoziationen und Ideen zu entwickeln. Wichtigstes Kriterium für ein Lerntagebuch ist, dass es über einen längeren Zeitraum und regelmäßig geführt wird, damit der Lernende die Möglichkeit hat, sein Lernverhalten mit vorhergehenden Einträgen zu vergleichen und Veränderungen zu bewerten.

Das Lerntagebuch unterscheidet sich vom Portfolio oder wissenschaftlichen Arbeiten dadurch, dass es ganz individuell vom Kind geführt wird.

Dabei achten die Pädagog*innen auf

  • die Struktur des Lerntagesbuches (Aussehen, Lernziele, Organisation etc.)
  • die Qualität der Einträge (Fragen, Fakten, Beispiele, Übungen etc.)
  • die Rückmeldung (persönlich mit den Pädagog*innen, kollektiv in der Gruppe)

 

Das Kind entwickelt beim gemeinsamen Lernen Achtung vor der Leistung jedes Einzelnen.

Achtung ist eine Form der Wertschätzung gegenüber einer Person, die Rücksicht vor deren Andersartigkeit und die Bereitschaft, diese Andersartigkeit anzuerkennen. Ein respektvoller Umgang geht über die Akzeptanz hinaus. Er bedeutet in Bezug auf Kinder, dass sie in ihren Eigenarten anerkannt und geschätzt werden, auch wenn sie nicht den Erwartungen der Erwachsenen entsprechen. Die Vorbildfunktion aller Erwachsenen ist wichtig, damit das Kind die Bedeutung von Respekt erkennt und sich selbst entsprechend verhalten kann.

Ein wichtiger Aspekt des respektvollen Umgangs mit dem Kind betrifft auch die Anerkennung seiner Kompetenzen. Deshalb nehmen wir das Kind bei der Erfüllung seiner Ziele mit in die Verantwortung. Wir geben ihm altersgerechte und individuelle Aufgaben unter Beachtung seiner Fähigkeiten. Wir trauen dem Kind viel zu, ohne es zu überfordern. Dabei achten wir seine Fähigkeiten ebenso wie seine Grenzen – ein Zeichen der Wertschätzung.

So kann im jahrgangsgemischten Unterricht beobachtet werden, dass das Kind Hilfen annimmt und gibt und jedes Kind so angenommen wird, wie es ist, mit seinen Stärken und Schwächen. Während der Präsentationen ist zu erkennen, ob das Kind aufmerksam zuhört, Informationen sammelt, wertschätzend darauf eingeht und sich die Kinder gegenseitig loben.

Das erreichen wir durch regelmäßige Gesprächskreise, Feedbackrunden nach Präsentationen und stetige Wochenauswertungen, nicht nur auf Stammgruppenebene, sondern auch im Kollegium. Denn auch wir fordern einen wertschätzenden, respektvollen Umgang mit Menschen im Schulalltag. Wir hören dem Kind zu, um seine Bedürfnisse zu erkennen. Wir verhalten uns verlässlich und ermutigen das Kind, sich etwas zuzutrauen. Machtkämpfe ersetzen wir durch respektvolles Verhalten, um ein angstfreies Schulklima zu schaffen. Die schulinterne Hausordnung ist für jeden gültig.

So soll dem Kind Zugehörigkeit vermittelt, seine sozialen Fähigkeiten gefördert und Mitverantwortung geschult werden. All dies sind wichtige Voraussetzungen für Respekt und Wertschätzung innerhalb der Lindenschule. Wir wollen dem Kind die idealen Bedingungen schaffen, sich frei entwickeln zu können.

 

Ein Blick in die Stammgruppe

Das Helfersystem (Die Kleinen lernen von den Großen und anderes herum die Großen lernen von den Kleinen.) bildet einen festen Bestandteil im sozialen Netzwerk, die Kinder unterstützen sich in partnerschaftlicher Weise. Sozialerziehung zeigt sich an verschiedenen Diensten, die von den Kindern erfüllt und regelmäßig an andere weitergegeben werden. Diese sind in jeder Stammgruppe festgelegt und gut sichtbar ausgehängt.

 

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